Paulskirche Frankfurt

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Rede in der Frankfurter Paulskirche

(Frankfurt, 25. Juni 1963)



Dr. Gerstenmaier, Präsident Kiesinger, Vize-Kanzler Erhard, Ministerpräsident Zinn, Oberbürgermeister Bockelmann, meine Damen und Herren:

Ich bin sehr geehrt, Herr Präsident, in dieser Stadt vor diesem Publikum sprechen zu können, mich in dieser Halle an jene wenden zu können, die alle Segmente eines demokratischen Systems vorantreiben und bewahren - Bürgermeister, Ministerpräsidenten, Mitglieder des Kabinetts, Beamte und betroffene Bürger. Als jemand, der die Befriedigung eines Lebens auf der gesetzgebenden Seite kennt, freue ich mich besonders, dass so viele Mitglieder von Bundestag und Bundesrat heute anwesend sind, denn für die Vitalität ihrer Gesetzgeber ist der wesentliche Faktor die Demonstration einer funktionierenden Demokratie - einer Demokratie mit weltweitem Einfluss. Unter Ihnen sind auch einige Autoren der Bundesverfassung, welche durch Ihren Dienst schon in der Lage waren, den Zielen der Frankfurter Nationalversammlung eine neue und dauerhafte Gültigkeit zu geben.

115 Jahren hat in diesem historischen Raum ein Parlament der erlauchten Geister Deutschland getagt. Sein Ziel war ein geeinter deutscher Bundesstaat. Dieses Parlament bestand aus Dichtern und Professoren, aus Rechtsgelehrten und Philosophen, aus Ärzten und Geistlichen, die in allen Teilen des Landes frei gewählt worden waren. Und keine Nation spendete seiner Arbeit wärmeren Beifall als meine eigene. Keine parlamentarische Versammlung hat jemals grössere Anstrengungen unternommen, etwas Vollkommenes ins Werk zu setzen. Und obwohl ihre Bemühungen scheiterten, kann kein anderes Gebäude in Deutschland begründeten Anspruch auf den Ehrentitel des "Wiege der deutschen Demokratie" erheben.

Aber wie steht es überhaupt mit der Berechtigung eines solchen Titels? In meiner eigenen Heimatstadt Boston ist die Faneuil Hall, in der einst Urheber unserer Revolution zusammenkamen, seit langem als "Wiege der amerikanischen Freiheit" bekannt. Als jedoch im Jahre 1852 der ungarische Patriot Kossuth dort eine Ansprache hielt, übte er an dieser Bezeichnung Kritik. "Das ist ein schöner Name" sagte er, "obgleich daran etwas auszusetzen ist, was mein Herz betrübt. Man sollte nicht von der amerikanischen Freiheit sprechen. Man sollte vielmehr von der Freiheit Amerikas sprechen. Die Freiheit darf weder amerikanisch noch europäisch, sondern sie muss schlicht und einfach "die Freiheit" sein."

Kossuth hatte Recht. Denn so lange die Freiheit in allen Ländern blüht, kann sie in einem einzelnen nicht gedeihen. Aus dem Saale, von dem sie ihren Ausgang nahm, muss sie zu vielen anderen weiter getragen werden. So ist die Saat der amerikanischen Revolution von 1776 schon vorher aus Europa herübergebracht worden und hat später in aller Welt Wurzeln geschlagen. Und auch die deutsche Revolution von 1848 sandte Ideen und Idealisten nach Amerika und anderen Ländern aus. Heute, im Jahre 1963, haben Demokratie und Freiheit internationale Verbreitung gewonnen als je zuvor. Und der Geist der Frankfurter Nationalversammlung, wie auch der Geist der Faneuil Hall, muss in vielen Herzen und Nationen leben, wenn er überhaupt leben kann.

Denn wir leben in einem Zeitalter der gegenseitigen Abhängigkeit wie auch Unabhängigkeit - ein Zeitalter des Internationalismus wie auch Nationalismus. Im Jahre 1848 waren vielen Länder die Ziele der Frankfurter Nationalversammlung gleichgültig. Sie meinten, es sei ein deutsches Problem. Heute gibt es keine ausschließlich deutschen Probleme, amerikanischen Probleme oder auch europäischen Probleme mehr. Es gibt Probleme der Welt - und unsere beiden Länder und Kontinente sind untrennbar miteinander in den Aufgaben des Friedens wie auch des Krieges verbunden.

Wir sind Partner bei der Sicherung des Friedens – nicht in einem eng umschriebenen, zweiseitigen Verhältnis, sondern im Rahmen der atlantischen Partnerschaft. Der Ozean trennt uns weniger noch, als früher das Mittelmeer die antike Welt der Griechen und Römer zu trennen vermochte. Wir besitzen eine alte und Sie eine junge Verfassung – wir haben eine junge und Sie eine alte Kultur -, aber was unsere Verpflichtung auf Freiheit betrifft, so können und müssen wir alle ein und dieselbe Sprache sprechen. Unsere Rollen sind unterschiedlich, aber miteinander vereinbar - und unsere Ziele sind die gleichen: Frieden und Freiheit für alle Menschen, für alle Zeit, in einer Welt des Überflusses, in einer Welt der Gerechtigkeit.

Aus diesem Grunde arbeiten unsere Nationen zusammen: Um die NATO zu festigen, um den Handel auszuweiten, um den Entwicklungsländern beizustehen, um eine gemeinsame finanzpolitische Linie zu finden und um die atlantische Gemeinschaft aufzubauen. Ich möchte das Wunder der wirtschaftlichen Leistungen Deutschlands nicht verkleinern. Aber das wahre deutsche Wunder war Ihre Abkehr von der Vergangenheit um der Zukunft willen – war Ihre Aussöhnung mit Frankreich, Ihre Beteiligung an der Schaffung Europas, Ihre führende Rolle in der NATO und Ihre wachsende Unterstützung konstruktiver Vorhaben in allen Teilen der Welt.

Ihre wirtschaftlichen Institutionen, Ihre verfassungsmäßigen Rechte, Ihr Vertrauen in Zivilbehörden harmonisieren alle mit den Idealen der älteren Demokratien. Und sie bilden eine feste Säule der demokratischen Europäischen Gemeinschaft.

Aber Goethe erzählt uns in seinem bekanntesten Gedicht, dass Faust die Freiheit der Seele verloren hat, als er in einem kurzen Moment sagte: "Bleib, du bist so schön." Und auch unsere Freiheit ist gefährdet, wenn wir innehalten für einen flüchtigen Augenblick, wenn wir uns auf unseren Leistungen ausruhen, wenn wir das Tempo des Fortschritts aufhalten. Denn die Zeit und die Welt bleiben nicht stehen. Wandel ist das Gesetz des Lebens. Und diejenigen, die nur auf die Vergangenheit oder die Gegenwart schauen, sind dazu bestimmt, die Zukunft zu verpassen.

Die Zukunft des Westens beruht auf der atlantischen Partnerschaft – einem System der Zusammenarbeit, der wechselseitigen Abhängigkeiten und der Übereinstimmung zwischen Völkern, die ihre Lasten gemeinsam tragen und ihre Chancen in aller Welt gemeinsam nutzen können. Mancher mag sagen, das sei lediglich ein Traum, doch ich bin anderer Meinung. Eine ganze Kette grosser Leistungen – Marshall-Plan, NATO, Schuman-Plan und gemeinsamer Markt – drängen uns auf dem Weg zu grösserer Einheit immer weiter voran.

Es wird Schwierigkeiten und Verzögerungen geben. Es wird Zweifel und Entmutigungen geben. Es wird Unterschiede in den Herangehensweisen und Meinungen geben. Aber wir haben den Willen und die Mittel, um drei verwandte Ziele zu voranzubringen - das Erbe unserer Länder, die Einheit unserer Kontinente und die gegenseitige Abhängigkeit der westlichen Allianz.

Manche behaupten, die Vereinigten Staaten würden weder an diesem Ziel festhalten, noch ihre Verpflichtungen einlösen – wir würden vielmehr zu einem beschränkten Nationalismus zurückkehren. Aber solche Zweifel verflüchtigen sich angesichts der geschichtlichen Tatsachen. Sei 18 Jahren haben die Vereinigten Staaten in aller Welt für die Freiheit Wache gehalten. Die Festigkeit des amerikanischen Willens und die Entfaltung amerikanischer Stärke zur Unterstützung freier Menschen und freier Regierungen sind in Asien, Afrika, auf dem amerikanischen Kontinent und vor allem auch hier in Europa bewiesen worden. Wir haben mit über vierzig Verbündeten Beziehungen auf der Basis gegenseitigen Vertrauens und wechselseitiger Verpflichtungen hergestellt und in Ehren aufrechterhalten. Wir sind stolz auf diese Tatsache, die alle Zweifel mehr als ausreichend beantwortet. Ausserdem wird die Erfüllung unserer Verpflichtungen gegenüber der gemeinsamen Freiheit und Sicherheit durch eine wichtige, grundlegende Tatsache verbürgt: Sie wurzelt tief im eigenen amerikanischen Interesse. Unsere Verpflichtung gegenüber Europa ist unerlässlich – in unserem eigenen wie in Ihrem Interesse.

Wir haben kein Interesse an dem Versuch, die beschlussfassenden europäischen Gremien zu beherrschen. Wäre dies unser Ziel, so würden wir ein gespaltenes und schwaches Europa bevorzugen, das den Vereinigten Staaten die Möglichkeit böte, mit den Einzelteilen getrennt zu verhandeln. Stattdessen setzen wir unsere Hoffnung auf ein einiges und starkes Europa – das eine gemeinsame Sprache spricht und mit einem gemeinsamen Willen handelt -, in eine Weltmacht, die im Stande ist, die Weltprobleme als vollgültiger und gleichberechtigter Partner anzupacken.

Das liegt in unser aller Interesse. Denn ein Krieg in Europa zerstört, wie wir in vierzig Jahren zweimal erfahren haben, auch den Frieden in Amerika. Eine Bedrohung der Freiheit Europas ist auch eine Bedrohung der Freiheit Amerikas. Deshalb kann keine Regierung in Washington eine solche Drohung unbeantwortet lassen – das ist nicht nur eine Frage des guten Willens, sondern eine Notwendigkeit. Deshalb hoffen wir auch auf ein vereintes Europa im Rahmen einer atlantischen Partnerschaft – als Gesamtheit interdependenter Teile, die an Lasten und Entscheidungen gleichermassen beteiligt und sowohl durch die Aufgaben der Verteidigung als auch durch die Werke des Friedens miteinander verknüpft sind.

Diese Vorstellung ist keine Phantasie. Sie wird Wirklichkeit werden durch konkrete Massnahmen zur Lösung der Probleme, vor die wir uns alle gestellt sehen: Im militärischen, im wirtschaftlichen und im politischen Bereich. Partnerschaft ist kein Zustand sondern ein Prozess. Ein fortlaufender Prozess, der sich von Jahr zu Jahr umso stärker auswirkt, je mehr wir uns den gemeinsamen Aufgaben widmen.

Die erste Aufgabe der atlantischen Gemeinschaft bestand in der Sicherung der gemeinsamen Verteidigung. Diese Verteidigung ist nach wie vor unteilbar. Amerika setzt seine Städte aufs Spiel, um Ihre Städte zu verteidigen, weil wir Ihrer Freiheit bedürfen, um unsere Freiheit schützen zu können. Hunderttausend unserer Soldaten dienen gemeinsam mit den Ihrigen auf diesem Kontinent als konkretes Unterpfand jener Verpflichtung. Wer diese unsere Verpflichtung in Zweifel zieht oder ihre Unteilbarkeit leugnet – wer einen Keil zwischen Europa und Amerika treiben oder Verbündeten einander entfremden möchte -, der unterstützt und stärkt nur jene Leute, die sich selbst als unsere Gegner betrachten und denen jede Verwirrung des Westens willkommen ist.

Das Ziel unserer gemeinsamen militärischen Anstrengungen ist nicht der Krieg, sondern der Friede, nicht die Vernichtung von Nationen, sondern die Sicherung der Freiheit. Die Streitkräfte, die die Bundesrepublik Deutschland zu diesem Zweck beisteuert, werden von denen keines anderen europäischen Landes übertroffen. Ihr Land steht in der ersten Verteidigungslinie – und Ihre Divisionen sind, Schulter an Schulter mit den unsrigen, eine Quelle der Stärke für uns alle.

Diese konventionell bewaffneten Streitkräfte sind von entscheidender Bedeutung, und dahinter stehen Tausende der modernsten Waffen hier auf europäischem Boden sowie weitere Tausende, nur Minuten entfernt, rund um die Welt in Bereitschaft. Zusammen haben unsere Länder für die Vorwärtsverteidigung des freien Europa ein Abschreckungspotential entwickelt, das die gegenwärtige oder voraussichtliche Stärke jedes Gegners bei weitem übertrifft.

Dennoch liegt es in der Natur der Sache, dass Amerikas nukleare Position innerhalb des Bündnisses Fragen aufgeworfen hat. Ich glaube, wir müssen uns mit diesen Fragen auseinandersetzen, nicht indem wir die Uhr auf die Zeit der separaten nationalen Abschreckung zurückdrehen, sondern indem wir eine noch einheitlichere atlantische Abschreckungsmacht mit echter europäischer Beteiligung schaffen.

Wie sich dies am besten bewerkstelligen lässt, wird gegenwärtig mit jenen erörtert, die an diesem Vorschlag teilzunehmen wünschen. Der zur Diskussion stehende Vorschlag zielt auf eine neue atlantische Streitmacht ab. Eine solche Streitmacht würde Stärke statt Schwäche und Zusammenhalt statt Spaltung hervorbringen. Sie würde allen Mitgliedern und nicht einem einzigen gehören, wenn alle auf der Basis der Gleichberechtigung beteiligt sind. Und je weiter Europa auf dem Weg zur Einheit  voranschreitet, desto grösser wird und muss demgemäss seine Rolle und Verantwortung hier und anderswo werden.

Vorläufig aber gibt es noch viel zu tun. Auf den Gebieten der Strategie, der Ausbildung und Planung müssen wir noch enger zusammenarbeiten. Europäische NATO-Offiziere werden dem Hauptquartier des strategischen Luftkommandos in Ohama zugeteilt. Moderne Waffen werden in Westeuropa bereitgestellt. Und Amerikas strategische Abschreckungsmacht – die stärkste der Geschichte – wird weiterhin im Dienste des gesamten Bündnisses stehen.

Zweitens ist unsere Partnerschaft nicht nur militärischer Art. Die wirtschaftliche Einheit – und zwar nicht nur zwischen den Nationen Europas, sondern auch über den Atlantik hinweg – ist eine ebenso gebieterische Notwendigkeit.

Tatsächlich ist eine wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der gesamten freien Welt vonnöten. Indem wir den Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Lateinamerika unsere Märkte öffnen, ihnen unser Kapital und unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen und die Rohstoffpreise stabilisieren, können wir die Schaffung eines Klimas fördern, das die Freiheit und das Wirtschaftswachstum begünstigt. Dies ist ein atlantische Verantwortung. Die atlantischen Nationen müssen selbst dazu beigetragen, ihre Völker wachzurütteln. Unsere Käufer und unsere Händler pflügen ihrer Böden um - und ihre Gesellschaften - auf der Suche nach Mineralien und Öl und Gummi und Kaffee. Jetzt müssen wir ihnen helfen, die volle Mitgliedschaft im 20. Jahrhundert zu erreichen und die Kluft zwischen arm und reich zu schließen.

Eine andere grosse wirtschaftliche Aufgabe stellt uns die bevorstehende Verhandlungsrunde der Handelsgespräche. Diese Beratung stellt sehr viel mehr dar als nur technische Diskussionen über Zoll- und Handelsfragen. Sie bieten die Möglichkeit zur Schaffung einer gemeinsamen Industrie- und Agrarpolitik über den Atlantik hinweg. Sie bieten ferner eine Gelegenheit, neuen Bedarf zu wecken, um dem wirtschaftlichen Wachstum neuen Auftrieb zu geben und mehr Arbeitsplätze und grösseren Wohlstand für unsere wachsende Bevölkerung zu schaffen. Sie sind eine Möglichkeit, die Handelsbedürfnisse und Wünsche der anderen Länder der freien Welt zu erkennen, darunter auch Japan.

Kurz gesagt sind diese Verhandlungen ein Test unserer Einheit. Während jede Nation natürlich auf ihre eigenen Interessen achten muss, muss jede Nation auch auf die gemeinsamen Interesse achten - die Notwendigkeit größerer Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks - die Notwendigkeit, das Ungleichgewicht zwischen entwickelten und unterentwickelten Ländern zu reduzieren - und die Notwendigkeit, die atlantische Wirtschaft zu höheren Ebenen der Produktion zu stimulieren, anstatt es durch ein höheres Schutzniveau zu ersticken.

Wir dürfen nicht in die dreissiger Jahre zurückfallen, als wir uns gegenseitig die eigene Stagnation exportierten. Wir dürfen nicht zurückkehren zu der überholten Auffassung, dass der Handel einiger Nationen auf Kosten der anderen begünstige. Niemand soll glauben, dass die Vereinigten Staaten, deren Wirtschaft nur zum kleinen Teil vom Aussenhandel und zu einem noch geringeren Teil vom Handel mit Westeuropa abhängt, eine Ausweitung des Handels anstreben, um den europäischen Kontinent mit amerikanischen Waren zu überschwemmen. Die Ausweitung des Handels wird uns allen zugute kommen. Die Erfahrung des Gemeinsamen Marktes verheissen – ähnlich wie die des Deutschen Zollvereins – allen Partnerstaaten solcher Handelsabmachungen eine erhöhte wirtschaftliche Aktivität und Prosperität, ohne dass sich einzelne Mitglieder auf Kosten anderer bereichern. Wie sie auf meinem Cape Cod sagen: "Eine steigende Flut hebt alle Boote." Und eine Partnerschaft, per Definition, dient beiden Partnern, ohne Herrschaft und ohne unfairen Vorteil. Gemeinsam waren wir Partner in der Not - lasst uns auch Partner in Wohlstand sein.

Neben Entwicklung und Handel ist da die Geldpolitik. Auch hier gehen unsere Interessen zusammen. In der Tat gibt es keinen Bereich, in dem das breite Interesse aller nicht deutlich überwiegt gegenüber den schmalen Interesse von einem. Wir haben von diesem Grundsatz gelebt, als Banker der Freiheit, für eine Generation. Nun, da andere Nationen - darunter die Bundesrepublik Deutschland - zur neuen wirtschaftlichen Stärke gefunden haben, ist es auch hier Zeit für gemeinsame Anstrengungen. Die großen freien Nationen der Welt müssen die Kontrolle über unsere Geld-Probleme erlangen, wenn diese Probleme nicht die Kontrolle über uns übernehmen sollen.

Drittens schließlich: Unsere Partnerschaft hängt ab vom gemeinsamen politischen Zweck. Gegen die Gefahren der Spaltung und Trägheit wird keine geringere Kraft reichen. Die Geschichte lehrt uns, dass Uneinigkeit und Trägheit die großen inneren Gefahren eines Bündnisses sind. Thukydides berichtet, dass die Peloponnesier und ihre Verbündeten in der Schlacht mächtig waren, aber behindert wurden durch ihre Entscheidungsorgan - in dem, erzählte er, "jeder seine eigenen Zwecke ... was in der Regel zu keinen Ergebnissen führt ... mehr Zeit widmet, um der Verfolgung ihrer eigenen Zwecke, als die Betrachtung der allgemeinen Interessen - jeder nimmt an, dass kein Schaden durch diese eigene Nachlässigkeit entsteht, dass es die Aufgabe des anderen ist, dies zu tun oder jenes, und genau so, wie jede einzelne Illusion, zerfällt auch die gemeinsame Sache unmerklich."

Ist das auch die Geschichte der Großen Alliance? Wird es in einem Moment der drohenden Gefahr, in Selbstzufriedenheit badend, zerfallen, wobei jedes Mitglied seinen eigenen Anteil zur Vernachlässigung der gemeinsamen Sache beisteuert? Dies muss nicht der Fall sein. Unsere alten Gefahren haben wir nicht hinter uns gelassen, und jede Spaltung unter uns würden sie mit doppelter Stärke zurückzubringen.
Unsere Abwehrkräfte sind jetzt stark - aber sie müssen noch stärker werden. Unsere wirtschaftlichen Ziele sind nun klar - aber wir müssen mit dieser Leistung weitermachen. Und die größte unseres Notwendigkeiten, das Bemerkenswerteste unserer Ausführungen, ist ein Fortschritt in Richtung Einheit zum politischen Zweck.

Denn wir leben in einer Welt, in der wir unseren eigenen vereinten Kräften am meisten Vertrauen und vertrauen müssen. Wie ich schon sagte, und wieder sage, wir arbeiten in Richtung jenes Tages, an dem es wirklichen Frieden zwischen uns und den Kommunisten geben kann. Wir werden nicht ruhen in diesen Bemühungen. Aber dieser Tag ist noch nicht hier.

Wir in den Vereinigten Staaten und Kanada sind 200 Millionen, und hier auf der europäischen Seite der Atlantischen Allianz sind es fast 300 Millionen mehr. Die Stärke und Einheit dieser halben Milliarde Menschen sind und werden auch weiterhin die Verankerung der Freiheit für alle Nationen sein. Lassen Sie uns von Zeit zu Zeit wieder zu unserem gemeinsamen Ziel verpflichten. Aber lassen Sie uns weitermachen, Worte in Taten umzusetzen, um unsere Bemühungen für noch größere Einheit unter uns zu intensivieren und neue Vereine und Institutionen auf den bereits etablierten aufzubauen. Hohle Worte können eine Allianz werder erbauen noch erhalten - nur konkrete Taten vermögen dies.

Die grosse konstruktive Aufgabe der Gegenwart liegt hier auf diesem Kontinent, wo Bemühungen um die Schaffung eines geeinten Europa im Gange sind. Es ist nicht Sache der Amerikaner, den Europäern vorzuschreiben, wie diese Bemühungen voranzutreiben sind. Ebenso wenig glaube ich, dass es nur einen einzigen richtigen Kurs  oder nur eine alleingültige Form dafür gibt. Es sind Europäer, die Europa erschaffen.

Doch die Wiedervereinigung eines von Europäern geformten Europas bringt ein dauerhaftes Ende der Bürgerkriege, die es immer wieder heimgesucht hat; die Welt wird weiterhin die entschlossene Unterstützung der Vereinigten Staaten haben. Zu dieser Wiedervereinigung liegt ein notwendiger Schritt in der Stärkung der Gemeinschaft der Freiheit. Es würde unser Verteidigungsbündnis stärken. Und es wäre in unserem nationalen Interesse als auch in Ihrem.

Nur ein in sich gefestigtes Europa kann uns alle vor der Zersplitterung des Bündnisses bewahren. Nur ein solches Europa ermöglicht eine echte Reziprozität in allem Tun und Trachten über den Ozean hinweg, angesichts unseres wahrhaft atlantischen Arbeitsprogramms. Nur mit einem solchen Europa ist ein uneingeschränktes Geben und Nehmen zwischen Gleichberechtigten möglich und eine gleichmässige Verteilung der Verantwortung wie auch der Opfer. Ich möchte  - damit keine Missverständnisse aufkommen – noch einmal wiederholen: Die Wahl der Wege zur Einheit Europas muss von den Europäern getroffen werden. Wenn sie aber, unbeeindruckt durch Schwierigkeiten oder Verzögerungen, dieses grosse Werk fortsetzen, sollen sie wissen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in dieser neuen Grösse Europas keinen Anlass zur Furcht, sondern einen Quell der Stärke sehen.

Es werden Ihnen noch weitere politische Aufgaben gestellt werden. Wir alle müssen die Kunst der Konsultation in Fragen, die weit über die direkte militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit hinausgehen, noch besser beherrschen lernen. So müssen wir beispielsweise gemeinsam die Möglichkeiten einer Lockerung der Spannungen im Kalten Kriege und einer Verringerung der Gefahren des Wettrüstens erkunden. Wir müssen gemeinsam alles tun, um jenen Europäern Mut zu machen, die gegenwärtig nicht frei sind, ihre alten Verbindungen zur Freiheit und zum Westen wiederherzustellen, auf dass der Wunsch nach Freiheit und das Gefühl der nationalen Zusammengehörigkeit für spätere Zeiten lebendig bleiben. Wir bitten diejenigen, die unsere Gegner sein würden, zu verstehen, dass wir in unseren Beziehungen mit ihnen nicht das Interesse einer Nation gegen gegenüber dem einer anderen verhandeln werden und unsere Aussagen in der Sache der Freiheit unsere gemeinsamen Aussagen sind.

Wir alle hier im Westen müssen treu zu unserer Überzeugung stehen, dass der Friede in Europa nie vollständig sein kann, solange nicht überall in Europa die Menschen in Frieden und Freiheit darüber befinden können, wie ihre Länder regiert werden sollen und – ohne Bedrohung irgendeines Nachbarn – die Wiedervereinigung mit ihren Landsleuten erwählen können.

Ich predige keine einfache Befreiung und ich mache keine leeren Versprechungen, aber meine Landsleute, seit unser Land gegründet wurde, glauben wir fest an die These, dass alle Menschen frei sein und alle freien Menschen dieses Recht der Wahl haben sollten.

So wie wir ständig in der Hoffnung und zielstrebigen Erwartungen neuer Freiheit nach Osten blicken, so müssen wir auch unsere Aufmerksamkeit – und zwar immer nachdrücklicher – auf unsere transatlantischen Bindungen richten. Die atlantische Gemeinschaft wird sicher nicht Überstaat werden. Aber praktische Schritte auf dem Weg zu einer entschiedener gemeinsamen Zielsetzung liegen durchaus im Bereich unserer Möglichkeiten. Je mehr wir unsere gemeinsamen Verteidigungsanstrengungen und unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit in den drei erwähnten Bereichen intensivieren, werden sich zwangsläufig auch unsere politischen Bindungen festigen. Genau so wie Ihre gegenwärtigen Bemühungen um Einheit in Europa Europas Stimme im Zwiegespräch mit uns nachdrücklicher zur Geltung bringen werden, so kann unser gegenwärtiges Ringen um Freiheit und Wohlfahrt aller amerikanischen Bürger die Bedeutung unserer gemeinsamen historischen Zielsetzungen nur stärken. In der fernen Zukunft kann es eine große neue Einheit für uns alle sein. Aber in der Gegenwart gibt es viel für alle beim Bau einer neuen und dauerhaften Verbindungen zu tun.

Kurz gesagt, die Worte des Thukydides sind eine Warnung, nicht eine Vorhersage. Wir haben es in uns, wie achtzehn Jahre gezeigt haben, unsere Abwehrkräfte sowohl bei guten wie bei schlechten Wetter zu bauen, um unsere Wirtschaft zu stärken und unsere politischen Bindungen zu festigen. Wir können mit dem Vertrauen, dass aus dem Erfolg geboren ist und die Fähigkeit, die aus der Erfahrung geboren ist, voranschreiten. Und wenn wir uns bewegen, lassen Sie es uns mit der Gewissheit aus tiefstem Herzen tun, dass wir nicht nur aus Gefahr und Notwendigkeit vereint sind, sondern zum Zweck der Hoffnung für alle.

Wir wissen jetzt, dass Freiheit mehr bedeutet als Ablehnung der Tyrannei – dass Prosperität mehr bedeutet als Erlösung von der Not – dass Partnerschaft mehr bedeutet als Beteiligung an der Macht. All das sind in erster Linie grosse Menschheitsabenteuer. Sie müssen Sinn und Überzeugungskraft und Zielstrebigkeit haben, und weil das so ist – heute in Ihrem Land und in meinem Land und in allen Nationen des Bündnisses -, sind wir zu einer grossen neuen Mission aufgerufen.

Es ist nicht alleine eine Mission der Selbstverteidigung – denn sie ist ein Mittel, kein Endzweck. Es ist nicht eine Mission aus eigener Machtvollkommenheit, denn wir lehnen die Vorstellung ab, dass eine Nation eine andere bevormunden dürfe. Unsere Mission ist die Schaffung einer neuen Gesellschaftsordnung, die auf Freiheit und Gerechtigkeit fusst, wo der Mensch Herr seiner Geschicke, wo der Staat der Diener seiner Bürger ist und wo alle Männer und Frauen eines besseren Lebens für sich und ihre Kinder teilhaftig werden können. Das ist das Ziel unserer gemeinsamen Politik.

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, müssen wir vor allem eine Welt des Friedens erstreben – eine Welt, in der die Völker in gegenseitiger Achtung zusammenleben und in gegenseitiger Wertschätzung zusammenarbeiten, eine Welt, in der der Frieden nicht mehr nur eine Pause zwischen zwei Kriegen ist, sondern den schöpferischen Kräften der Menschheit Auftrieb gibt. Wir werden einen solchen Frieden nicht heute finden, auch nicht morgen. Grosse, dräuende Hindernisse stehen der Erfüllung der Hoffnung im Wege. Dennoch muss das Ziel der Schaffung einer friedlichen Welt – heute wie morgen – unsere Entscheidungen leiten und unser Wollen beflügeln.

Insofern sind wir alle Idealisten. Insofern sind wir alle Visionäre. Man soll dieser atlantischen Generation nicht nachsagen können, dass sie Ideale und Visionen der Vergangenheit und Zielstrebigkeit und Entschlusskraft ihren Widersachern überlassen habe. Wir haben bereits zu viel erreicht und zu grosse Opfer gebracht, um jetzt die Zukunft preiszugeben. Und wir sollten immer des Goethewortes eingedenk bleiben: "Dies ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss."


  Originalversion:


Dr. Gerstenmaier, President Kiesinger, Vice Chancellor Erhard, Minister-President Zinn, Mayor Bockelmann, ladies and gentlemen:

I am most honored, Mr. President, to be able to speak in this city before this audience, for in this hall I am able to address myself to those who lead and serve all segments of a democratic system--mayors, governors, members of cabinets, civil servants, and concerned citizens. As one who has known the satisfaction of the legislator's life, I am particularly pleased that so many members of your Bundestag and Bundesrat are present today, for the vitality of your legislature has been a major factor in your demonstration of a working democracy, a democracy worldwide in its influence. In your company also are several of the authors of the Federal Constitution who have been able through their own political service to give a new and lasting validity to the aims of the Frankfurt Assembly.

One hundred and fifteen years ago a most learned Parliament was convened in this historic hall. Its goal was a united German Federation. Its members were poets and professors, lawyers and philosophers, doctors and clergymen, freely elected in all parts of the land. No nation applauded its endeavors as warmly as my own. No assembly ever strove more ardently to put perfection into practice. And though in the end it failed, no other building in Germany deserves more the title of "cradle of German democracy."

But can there be such a title? In my own home city of Boston, Faneuil Hall-once the meeting-place of the authors of the American Revolution--has long been known as the "cradle of American liberty." But when, in 1852, the Hungarian patriot Kossuth addressed an audience there, he criticized its name. "It is," he said, "a great name-but there is something in it which saddens my heart. You should not say 'American liberty.' You should say 'liberty in America. Liberty should not be either American or European--it should just be 'liberty.'"

Kossuth was right. For unless liberty flourishes in all lands, it cannot flourish in one. Conceived in one hall, it must be carried out in many. Thus, the seeds of the American Revolution had been brought earlier from Europe, and they later took root around the world. And the German Revolution of 1848 transmitted ideas and idealists to America and to other lands. Today, in 1963, democracy and liberty are more international than ever before. And the spirit of the Frankfurt Assembly, like the spirit of Faneuil Hall, must live in many hearts and nations if it is to live at all.

For we live in an age of interdependence as well as independence--an age of internationalism as well as nationalism. In 1848 many countries were indifferent to the goals of the Frankfurt Assembly. It was, they said, a German problem. Today there are no exclusively German problems, or American problems, or even European problems. There are world problems--and our two countries and continents are inextricably bound together in the tasks of peace as well as War.

We are partners for peace--not in a narrow bilateral context but in a framework of Atlantic partnership. The ocean divides us less than the Mediterranean divided the ancient world of Greece and Rome. Our Constitution is old and yours is young, and our culture is young and yours is old, but in our commitment we can and must speak and act with but one voice. Our roles are distinct but complementary--and our goals are the same: peace and freedom for all men, for all time, in a world of abundance, in a world of justice.

That is why our nations are working together to strengthen NATO, to expand trade, to assist the developing countries, to align our monetary policies and to build the Atlantic Community. I would not diminish the miracle of West Germany's economic achievements. But the true German miracle has been your rejection of the past for the future--your reconciliation with France, your participation in the building of Europe, your leading role in NATO, and your growing support for constructive undertakings throughout the world.

Your economic institutions, your constitutional guarantees, your confidence in civilian authority, are all harmonious with the ideals of older democracies. And they form a firm pillar of the democratic European Community.

But Goethe tells us in his greatest poem that Faust lost the liberty of his soul when he said to the passing moment: "Stay, thou art so fair." And our liberty, too, is endangered if we pause for the passing moment, if we rest on our achievements, if we resist the pace of progress. For time and the world do not stand still. Change is the law of life. And those who look only to the past or the present are certain to miss the future.

The future of the West lies in Atlantic partnership--a system of cooperation, interdependence, and harmony whose peoples can jointly meet their burdens and opportunities throughout the world. Some say this is only a dream, but I do not agree. A generation of achievement--the Marshall plan, NATO, the Schuman plan, and the Common Market--urges us up the path to greater unity.

There will be difficulties and delays. There will be doubts and discouragement. There will be differences of approach and opinion. But we have the will and the means to serve three related goals--the heritage of our countries, the unity of our continents, and the interdependence of the Western alliance.

Some say that the United States will neither hold to these purposes nor abide by its pledges--that we will revert to a narrow nationalism. But such doubts fly in the face of history. For 18 years the United States has stood its watch for freedom all around the globe. The firmness of American will, and the effectiveness of American strength, have been shown, in support of free men and free government, in Asia, in Africa, in the Americas, and, above all, here in Europe. We have undertaken, and sustained in honor, relations of mutual trust and obligation with more than 40 allies. We are proud of this record, which more than answers doubts. But in addition these proven commitments to the common freedom and safety are assured, in the future as in the past, by one great fundamental fact--that they are deeply rooted in America's own self-interest. Our commitment to Europe is indispensable--in our interest as well as yours.

It is not in our interest to try to dominate the European councils of decision. If that were our objective, we would prefer to see Europe divided and weak, enabling the United States to deal with each fragment individually. Instead we have and now look forward to a Europe united and strong-speaking with a common voice--acting with a common will--a world power capable of meeting world problems as a full and equal partner.

This is in the interest of us all. For war in Europe, as we learned twice in 40 years, destroys peace in America. A threat to the freedom of Europe is a threat to the freedom of America. That is why no administration-no administration--in Washington can fail to respond to such a threat--not merely from good will but from necessity. And that is why we look forward to a united Europe in an Atlantic partnership--an entity of interdependent parts, sharing equally both burdens and decisions, and linked together in the tasks of defense as well as the arts of peace.

This is no fantasy. It will be achieved by concrete steps to solve the problems that face us all: military, economic, and political. Partnership is not a posture but a process-a continuous process that grows stronger each year as we devote ourselves to common tasks.

The first task of the Atlantic Community was to assure its common defense. That defense was and still is indivisible. The United States will risk its cities to defend yours because we need your freedom to protect ours. Hundreds of thousands of our soldiers serve with yours on this continent, as tangible evidence of that pledge. Those who would doubt our pledge or deny this indivisibility--those who would separate Europe from America or split one ally from another--would only give aid and comfort to the men who make themselves our adversaries and welcome any Western disarray.

The purpose of our common military effort is not war but peace--not the destruction of nations but the protection of freedom. The forces that West Germany contributes to this effort are second to none among the Western European nations. Your nation is in the front line of defense--and your divisions, side by side with our own, are a source of strength to us all.

These conventional forces are essential, and they are backed by the sanction of thousands of the most modern weapons here on European soil and thousands more, only minutes away, in posts around the world. Together our nations have developed for the forward defense of free Europe a deterrent far surpassing the present or prospective force of any hostile power.

Nevertheless, it is natural that America's nuclear position has raised questions within the alliance. I believe we must confront these questions--not by turning the clock backward to separate nuclear deterrents--but by developing a more closely unified Atlantic deterrent, with genuine European participation.

How this can best be done, and it is not easy--in some ways more difficult to split the atom politically than it was physically, but how this can best be done is now under discussion with those who may wish to join in this effort. The proposal before us is for a new Atlantic force. Such a force would bring strength instead of weakness, cohesion instead of division. It would belong to all members, not one, with all participating on a basis of full equality. And as Europe moves towards unity, its role and responsibility, here as elsewhere, would and must increase accordingly.

Meanwhile, there is much to do. We must work more closely together on strategy, training, and planning. European officers from NATO are being assigned to the Strategic Air Command Headquarters in Omaha, Nebr. Modern weapons are being deployed here in Western Europe. And America's strategic deterrent--the most powerful in history--will continue to be at the service of the whole alliance.

Second: Our partnership is not military alone. Economic unity is also imperative-not only among the nations of Europe, but across the wide Atlantic.

Indeed, economic cooperation is needed throughout the entire free world. By opening our markets to the developing countries of Africa, Asia, and Latin America, by contributing our capital and our skills, by stabilizing basic prices, we can help assure them of a favorable climate for freedom and growth. This is an Atlantic responsibility. For the Atlantic nations themselves helped to awaken these peoples. Our merchants and our traders ploughed up their soils--and their societies as well--in search of minerals and oil and rubber and coffee. Now we must help them gain full membership in the 20th century, closing the gap between rich and poor.

Another great economic challenge is the coming round of trade negotiations. Those deliberations are much more important than a technical discussion of trade and commerce. They are an opportunity to build common industrial and agricultural policies across the Atlantic. They are an opportunity to open up new sources of demand to give new impetus to growth, and make more jobs and prosperity, for our expanding populations. They are an opportunity to recognize the trading needs and aspirations of other free world countries, including Japan.

In short, these negotiations are a test of our unity. While each nation must naturally look out for its own interests, each nation must also look out for the common interest--the need for greater markets on both sides of the Atlantic--the need to reduce the imbalance between developed and underdeveloped nations--and the need to stimulate the Atlantic economy to higher levels of production rather than to stifle it by higher levels of protection.

We must not return to the 1930's when we exported to each other our own stagnation. We must not return to the discredited view that trade favors some nations at the expense of others. Let no one think that the United States--with only a fraction of its economy dependent on trade and only a small part of that with Western Europe--is seeking trade expansion in order to dump our goods on this continent. Trade expansion will help us all. The experience of the Common Market--like the experience of the German Zollverein--shows an increased rise in business activity and general prosperity resulting for all participants in such trade agreements, with no member profiting at the expense of another. As they say on my own Cape Cod, a rising tide lifts all the boats. And a partnership, by definition, serves both partners, without domination or unfair advantage. Together we have been partners in adversity--let us also be partners in prosperity.

Beyond development and trade is monetary policy. Here again our interests run together. Indeed there is no field in which the wider interest of all more clearly outweighs the narrow interest of one. We have lived by that principle, as bankers to freedom, for a generation. Now that other nations--including West Germany--have found new economic strength, it is time for common efforts here, too. The great free nations of the world must take control of our monetary problems if those problems are not to take control of us.

Third and finally: Our partnership depends on common political purpose. Against the hazards of division and lassitude, no lesser force will serve. History tells us that disunity and relaxation are the great internal dangers of an alliance. Thukydides reported that the Peloponnesians and their allies were mighty in battle but handicapped by their policy-making body--in which, he related "each presses its own ends... which generally results in no action at all... they devote more time to the prosecution of their own purposes than to the consideration of the general welfare--each supposes that no harm will come of his own neglect, that it is the business of another to do this or that-and so, as each separately entertains the same illusion, the common cause imperceptibly decays."

Is this also to be the story of the Grand Alliance? Welded in a moment of imminent danger, will it disintegrate into complacency, with each member pressing its own ends to the neglect of the common cause? This must not be the case. Our old dangers are not gone beyond return, and any division among us would bring them back in doubled strength.
Our defenses are now strong--but they must be made stronger. Our economic goals are now clear--but we must get on with their performance. And the greatest of our necessities, the most notable of our omissions, is progress toward unity of political purpose.

For we live in a world in which our own united strength will and must be our first reliance. As I have said before, and will say again, we work toward the day when there may be real peace between us and the Communists. We will not be second in that effort. But that day is not yet here.

We in the United States and Canada are 200 million, and here on the European side of the Atlantic alliance are nearly 300 million more. The strength and unity of this half-billion human beings are and will continue to be the anchor of all freedom, for all nations. Let us from time to time pledge ourselves again to our common purpose. But let us go on, from words to actions, to intensify our efforts for still greater unity among us, to build new associations and institutions on those already established. Lofty words cannot construct an alliance or maintain it--only concrete deeds can do that.

The great present task of construction is here on this continent where the effort for a unified free Europe is under way. It is not for Americans to prescribe to Europeans how this effort should be carried forward. Nor do I believe that there is any one right course or any single final pattern. It is Europeans who are building Europe.

Yet the reunion of Europe, as Europeans shape it--bringing a permanent end to the civil wars that have repeatedly wracked the world--will continue to have the determined support of the United States. For that reunion is a necessary step in strengthening the community of freedom. It would strengthen our alliance for its defense. And it would be in our national interest as well as yours.

It is only a fully cohesive Europe that can protect us all against the fragmentation of our alliance. Only such a Europe will permit full reciprocity of treatment across the ocean, in facing the Atlantic agenda. With only such a Europe can we have a full give and-take between-equals, an equal sharing of responsibilities, and an equal level of sacrifice. I repeat again--so that there may be no misunderstanding--the choice of paths to the unity of Europe is a choice which Europe must make. But as you continue this great effort, undeterred by either difficulty or delay, you should know that this new European greatness will be not an object of fear, but a source of strength, for the United States of America.

There are other political tasks before us. We must all learn to practice more completely the art of consultation on matters stretching well beyond immediate military and economic questions. Together, for example, we must explore the possibilities of leashing the tensions of the cold war and reducing the dangers of the arms race. Together we must work to strengthen the spirit of those Europeans who are now not free, to reestablish their old ties to freedom and the West, so that their desire for liberty and their sense of nationhood and their sense of belonging to the Western Community over hundreds of years will survive for future expression. We ask those who would be our adversaries to understand that in our relations with them we will not bargain one nation's interest against another's and that the commitment to the cause of freedom is common to us all.

All of us in the West must be faithful to our conviction that peace in Europe can never be complete until everywhere in Europe, and that includes Germany, men can choose, in peace and freedom, how their countries shall be governed, and choose-without threat to any neighbor--reunification with their countrymen.

I preach no easy liberation and I make no empty promises; but my countrymen, since our country was founded, believe strongly in the proposition that all men shall be free and all free men shall have this right of choice.

As we look steadily eastward in the hope and purpose of new freedom, we must also look--and evermore closely--to our trans-Atlantic ties. The Atlantic Community will not soon become a single overarching superstate. But practical steps toward stronger common purpose are well within our means. As we widen our common effort in defense, and our threefold cooperation in economics, we shall inevitably strengthen our political ties as well. Just as your current efforts for unity in Europe will produce a stronger voice in the dialog between us, so in America our current battle for the liberty and prosperity of all of our citizens can only deepen the meaning of our common historic purposes. In the far future there may be a great new union for us all. But for the present, there is plenty for all to do in building new and enduring connections.

In short, the words of Thucydides are a warning, not a prediction. We have it in us, as 18 years have shown, to build our defenses, to strengthen our economies, and to tighten our political bonds, both in good weather and in bad. We can move forward with the confidence that is born of success and the skill that is born of experience. And as we move, let us take heart from the certainty that we are united not only by danger and necessity, but by hope and purpose as well.

For we know now that freedom is more than the rejection of tyranny--that prosperity is more than an escape from want-that partnership is more than a sharing of power. These are, above all, great human adventures. They must have meaning and conviction and purpose--and because they do, in your country now and in mine, in all the nations of the alliance, we are called to a great new mission.

It is not a mission of self-defense alone-for that is a means, not an end. It is not a mission of arbitrary power for we reject the idea of one nation dominating another. The mission is to create a new social order, rounded on liberty and justice, in which men are the masters of their fate, in which states are the servants of their citizens, and in which all men and women can share a better life for themselves and their children. That is the object of our common policy.

To realize this vision, we must seek a world of peace--a world in which peoples dwell together in mutual respect and work together in mutual regard--a world where peace is not a mere interlude between wars, but an incentive to the creative energies of humanity. We will not find such a peace today, or even tomorrow. The obstacles to hope are large and menacing. Yet the goal of a peaceful world--today and tomorrow-must shape our decisions and inspire our purposes.

So we are all idealists. We are all visionaries. Let it not be said of this Atlantic generation that we left ideals and visions to the past, nor purpose and determination to our adversaries. We have come too far, we have sacrificed too much, to disdain the future now. And we shall ever remember what Goethe told us--that the "highest wisdom, the best that mankind ever knew" was the realization that "he only earns his freedom and existence who daily conquers them anew." ♦


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Peter W. Klages